Am Samstag, den 05. Januar 2019 ziehen rund 150 Kinder aus unseren Kirchengemeinden los und bringen den Segen des Weihnachtsfestes in die Häuser. Dabei sammeln sie Spendengelder zur Finanzierung von Hilfsprojekten für Kinder mit Behinderungen in Peru und weltweit. Das Motto der 61. Aktion Dreikönigssingen lautet daher: "Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!"
Bereits am Freitag waren Sternsingerinnen und Sternsinger aus unseren Kirchengemeinden und Ortsteilen im Rathaus. Frau Bürgermeisterin Niermann hat die Kinder und Jugendlichen für ihr Engagement ausdrücklich gelobt und sie ermutigt, sich auch weiterhin für andere einzusetzen - zum Wohle der Gemeinschaft, hier vor Ort und anderswo.
Sternsinger an der Seite von Kindern mit Behinderung
Wenn Mädchen und Jungen in Deutschland als Sternsinger, rund um den Jahreswechsel, wieder von Tür zu Tür gehen, dann sind sie im Einsatz für Kinder in Not unterwegs. „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ heißt das Leitwort der 61. Aktion Dreikönigssingen. Mit ihrem Motto machen die Sternsinger gemeinsam mit den Trägern der Aktion – dem Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – darauf aufmerksam, welche Schwierigkeiten Kinder mit Behinderung im Alltag haben, ganz besonders dann, wenn sie in Entwicklungs- oder Schwellenländern leben.
Bei der 60. Aktion zum Jahresbeginn 2018 hatten die Sternsinger über 48,8 Millionen Euro gesammelt. Rund 300.000 Mädchen und Jungen sowie 90.000 Begleitende hatten sich in 10.148 Pfarrgemeinden und Schulen beteiligt. Seit dem Start der Aktion vor 60 Jahren sammelten sie über eine Milliarde Euro – 1.089.557.760 Euro. Unterstützt wurden damit seit der ersten Aktion rund 73.100 Projekte. Alleine im Jahr 2017 waren es 1.436 Projekte in weltweit 108 Ländern. Durch ihr Engagement werden die kleinen und großen Könige zu einem Segen für benachteiligte Gleichaltrige in aller Welt.
Gemeinsam – nicht allein
Auf ihrem Weg von Tür zu Tür sind die Sternsinger immer in kleinen Gruppen, oft zu viert, unterwegs. Gemeinsam bringen sie den Menschen in allen 27 deutschen Bistümern Gottes Segen für das neue Jahr in die Wohnungen und Häuser, singen und sammeln Geld für Kinder in Not. Sie steigen Treppen hinauf, finden den Klingelknopf und hören zu, wenn sich die Menschen an den Haustüren für ihren Einsatz bedanken. Für die meisten Sternsinger ist das ganz normal, für Kinder mit Behinderung können viele dieser Selbstverständlichkeiten Hürden darstellen. Bei der 61. Aktion Dreikönigssingen machen die Sternsinger darauf aufmerksam, dass Kinder mit und ohne Behinderung zusammengehören.
Kinder mit Behinderung gehören zu den Menschen, die in vielen Gesellschaften am stärksten benachteiligt sind. Aufgrund der Armutssituation, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern, potenziert sich die Diskriminierung enorm. „Vielfach werden diese Mädchen und Jungen kaum oder gar nicht medizinisch, sozial und psychologisch gefördert“, so Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks ,Die Sternsinger’. „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern in über 100 Ländern ist es unser gemeinsames Ziel, Kinder mit Behinderung zu stärken und zu begleiten. In den letzten drei Jahren konnten die Sternsinger weltweit 187 Projekte für Kinder mit Behinderung unterstützen. Dadurch war es möglich, rund 45.000 Mädchen und Jungen durch Bildungsangebote, Therapien, medizinisch-technische Hilfsmittel und sozial- psychologischer Begleitung zu helfen.“
Engagement der Projektpartner weltweit
Es gilt, die jeweiligen Gesellschaften und das soziale Umfeld soweit zu sensibilisieren, dass Kinder mit Behinderungen nicht als Last oder Schande wahrgenommen werden, sondern vielmehr als Mädchen und Jungen mit Rechten, Begabungen und Entwicklungsmöglichkeiten – wie alle anderen Kinder auch. Mit lokalen Partnern sollen der Perspektivwechsel in Gesellschaft und Politik gestärkt und Hemmnisse beseitigt werden, die Kinder mit Behinderung an der vollen gesellschaftlichen Teilhabe hindern. Dafür müssen die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, indem zum Beispiel Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Freizeitaktivitäten so gestaltet werden, dass Kinder mit Behinderung uneingeschränkten Zugang erhalten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Familien zu unterstützen, damit sie ihre Kinder annehmen und fördern können, ohne wegen erhöhter Gesundheits- und Betreuungsausgaben zu verarmen.
Sternsinger in Deutschland setzen sich ein für Kinder mit Behinderungen, aber auch für Straßenkinder, Aids-Waisen, Flüchtlingskinder, Kindersoldaten, Mädchen und Jungen, die nicht zur Schule gehen können, denen Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung fehlen, die in Kriegs- und Krisengebieten oder ohne ein festes Dach über dem Kopf aufwachsen. Kinder in rund 100 Ländern der Welt werden jedes Jahr in Projekten betreut und versorgt, die mit Mitteln der Aktion Dreikönigssingen unterstützt werden.
„Bei der Sternsingeraktion solidarisieren sich jedes Jahr viele Tausend Kinder mit Gleichaltrigen auf der ganzen Welt und machen durch ihr großartiges Engagement diese Erde zu einem besseren Ort“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Dass in diesem Jahr Kinder mit Behinderung im Mittelpunkt stehen, ist ein wichtiges Zeichen. Diese Jungen und Mädchen haben es in ärmeren Ländern doppelt schwer, aber auch in Deutschland gibt es beim Thema Inklusion immer noch viel zu tun. Jedes Kind – ob mit Behinderung oder ohne – hat Talente und kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. Nur im vielfältigen Miteinander ist unsere Gesellschaft stark“, so Bingener.