Im aktuellen Kirchenboten vom 23.01.2022 fanden wir folgenden Impuls von Andrea Schwarz, Autorin aus Steinbild/Emsland:
"Wie hat man Erfolg? Wie erreicht man etwas im Leben? Dafür muss man etwas tun! Darin sind sich alte deutsche Sprichwörter, eine ganze Elterngeneration und gefragte Motivationstrainer durchaus einig: "Ohne Fleiß kein Preis", "Sitz nicht rum, tu was!", "Wünsch es dir nicht - arbeite dafür!".
Und so sind wir fleißig, versuchen, allen Erwartungen gerecht zu werden, arbeiten hart, rackern uns ab - und fallen abends oft todmüde ins Bett. Der Heilige Geist macht es wohl anders.
Jesus beschreibt es so: Der Geist des Herrn ruht auf mir.
Spannend: Der heilige Geist ist einfach nur da - und ruht. Er wirbelt nicht herum, hat nicht alle Hände voll zu tun, hakt keine To-do-Listen ab. Ruhen ... still liegen, entspannen, nicht aktiv, sondern nur da sein. Ruhen bewirkt Ruhe, es wird leise, still, geruhsam eben ... da kann von innen eine Kraft heranwachsen.
Jesus hat diesen Geist bei sich aufgenommen, lässt ihn auf sich ruhen. Und mit dessen Stärke kann er in der Synagoge kraftvoll das Wort ergreifen, die Zusage des Propheten Jesaja souverän auf sich und diese Stunde beziehen: Heute hat sich das Schriftwort erfüllt.
Vielleicht könnte das auch für uns ein Weg aus so manchem Hamsterrad unseres Alltags sein? Denn in der Taufe ist er uns zugesagt worden, dieser Heilige Geist. Und die Firmung war so etwas wie eine spirituelle Booster-Impfung. Wir bräuchten ihn eigentlich nur bewusst bei uns aufnehmen und auf uns ruhen lassen. Das heißt nicht, dass wir dann nichts mehr tun. Aber es könnte sein, dass wir es anders tun. Denn in der Ruhe liegt die Kraft."